Erstmalig erwähnt wurde die Stadt von einem unbekannten Autor aus Ravenna im 7. Jahrhundert. Er erwähnte in seinem Werk "Cosmographia" unter allen römischen Siedlungen entlang der istrischen Küste auch "Piranon" (Piran). In den Jahren 177/178 v. Chr. wurde die istrische Halbinsel von den Römern erobert. In dieser Zeit begann die allmähliche Kolonisierung und Romanisierung des Gebietes. Auch im Hinterland von Piran entstanden auf diese Weise mehrere Höfe, aber es kam noch zu keiner dichteren Besiedlung. Zum Ende des 5. Jahrhunderts wurde mit dem Untergang des römischen Imperiums eine dichtere Besiedlung eingeleitet. Die Bevölkerung zog sich wegen der Übergriffe der Barbaren auf die Inseln oder in befestigte Siedlungen an der Küste zurück. Unter byzantinischer Herrschaft begann im 7. Jahrhundert mit einer befestigten Siedlung die urbane Entwicklung von Piran. 788 wurde Instrien durch die Franken besetzt und politisch in die Mark von Friaul eingegliedert. Nach der Aufteilung des fränkischen Kaiserreiches wurde die Grafschaft Istrien 843 ins Italienische Königreich eingegliedert und im Jahre 952 dem Deutschen Kaiserreich, genauer gesagt dem Herzogtum Bayern, einverleibt. Im Jahre 976 wurde Istrien vom Herzogtum Kärnten und zu guter Letzt von den Patriarchen von Aquuileia annektiert. Die Städte entlang der Küste Istriens erwarben eigene Landgüter und waren bestrebt, einen freien Schifffahrtshandel zu gewährleisten. Deshalb wollten sie sich aus der unmittelbaren Abhängigkeit von den Feudalherren befreien und fanden dabei einen starken Verbündeten in der Republik Venedig. Diese entwickelte sich bereits seit dem 10. Jahrhundert zu einer starken Seeschafffahrts- und Handelmacht. Venedig wollte an der Ostküste der Adria neue Märkte erobern und sich eine Basis für den weiteren Vorstoß in die Mittel- und Südadria schaffen. So begann Venedig allmählich, mit Freundschafts- und Handelsverträgen die istrischen Küstenstädte abhängig zu machen und sich unterzuordnen. Pirans Bevölkerung erkannte jedoch diese Bedrohung und stärkte die eigene Autonomie durch einen Wehrbund mit den benachbarten Städten. Einige Städte konnten sich so schon Ende des 12. Jahrhunderts durch ihre wirtschaftliche Blüte ihre Selbständigkeit erkämpfen und wurden so zu freien Gemeinden mit einer gewählten Herrschaftsstruktur. Piran erkämpfte diese Selbständigkeit 1192. Es wurden eigene Stadtoberhäupter gewählt und untereinander Wirtschaftsverträge abgeschlossen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann Venedig mit der Eroberung istrischer Städte und besetzte im Jahre 1283 auch Piran. In der Zeit vom 15. bis zum 17. Jahrhundert erschütterten soziale Kämpfe zwischen dem Adel und dem einfachen Volk die Stadt. In Istrien breitete sich nun der Protestantismus aus und war bereits in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts in Piran merklich vorhanden. Im 17. und 18. Jahrhundert befand sich die bürgerliche Gesellschaft unter dem kulturellen Einfluss der humanistischen Idee und der Renaissance. Einer der Anhänger dieser Bewegung im 17. Jahrhundert der bekannte Arzt Prospero Petronio. In den Jahren 1797 - 1805 besetzten die Österreicher das Gebiet und die kurze französische Herrschaft im Rahmen des Italienischen Königsreiches (bis 1809) und der Illyrischen Provinzen Napoleons (1809 - 1813) haben der Stadt Veränderungen auf den Gebieten der Politik, Gesellschaft und der Verwaltung gebracht, die sich auch im Stadtbild zeigten. Im 19. Jahrhundert wurde durch das kaiserliche Österreich eine neue Wohlstandszeit eingeläutet. Es erfolgte die Wiederbelebung der Salzproduktion, die eine jährliche Produktionsmenge von 40.000 t erreichte. Die Schmalspurbahn Triest Porec wurde in den Jahren 1900 - 1902 erbaut und trug entscheidend zur Entwicklung des Verkehrs und des besseren Transports von Waren und Personen bei. So begann sich am Ende des 19. Jahrhunderts auf Grund der besseren Verkehrsverbindungen auch der Tourismus langsam zu entwickeln. Portoros wurde mit seinem angenehmen Klima ein begehrter Ort für Kurgäste und zu einem der schönsten Reiseziele in der östlichen Adria. Durch den "Rapallo-Vertrag" wurde das Gebiet nach dem ersten Weltkrieg von Italien einverleibt. Es breitete sich eine antifaschistische Bewegung unter der slowenischen Landbevölkerung und unter italienischen Stadtbevölkerung aus, die ihren Höhepunkt in dem Volksbefreiungskampf in den Jahren 1941-1945 fand. |